Kein Baum auf den Kopf

Begrüssenswert ist die Sensibilität der Bevölkerug im Hinblick auf Naturschutz. Doch sie erwartet auch zu Recht, dass ihr kein Baum auf den Kopf fällt. Experten sind sich einig. Von Gf. GR Peter Pikisch.

Eine Frage der Verantwortung! Die Baumpflegemaßnahmen verfolgen drei Ziele: 1. Den Baumbestand gesund und vital zu erhalten, um zu gewährleisten, dass die Bäume ihren ökologischen Beitrag zur Lebensqualität der Hinterbrühl leisten können. 2. Den Baumbestand so zu gestalten, dass die Bäume zum schönen Ortsbild beitragen 3. Der Baumbestand darf nach kein wie immer geartetes Gefährdungspotential darstellt. Diese letzte Zielsetzung hat die höchste Priorität. Letztlich ist dies eine Frage der Verantwortung! Da kann es wohl keine Kompromisse geben, kein Baum - sei er noch so alt und damit emotional oder ökologisch wertvoll - ist wichtiger zu beurteilen als die Unversehrtheit von Leib und Leben. Rat vom Bezirksförster Die bisherige über lange Jahre gepflegte Vorgangsweise war die, den Bezirksförster um Rat zu fragen und basierend auf seinen Vorschlägen dann Maßnahmen zu ergreifen. Dieser hat die fraglichen Bäume untersucht und seine Empfehlungen kundgetan. Die oberste Prämisse war immer die Bäume möglichst zu erhalten und bei Gefahr im Verzug die notwendigen Maßnahmen - bis hin zur Fällung - zu ergreifen. Der Wahlkampf naht Nun steht der Wahlkampf vor der Tür und manch ein sicherlich gut meinender (wir wollen das so positiv unterstellen) Anrainer stellt diese gesetzten Pflegemaßnahmen in Frage. Expertisen werden verlangt und Gutachten eingefordert. Es ist durchaus als positiv zu bewerten, dass in unserer Gemeinde der Naturschutzgedanke soweit um sich gegriffen hat, dass uns die Bäume so wertvoll geworden sind, dass wir uns für sie einzusetzen bereit sind. Darüber darf man sich durchaus freuen. Die Gemeinde hat auf die Kritik, dass das bisherige Vorgehen zu "informell" sei, dahingehend reagiert, dass Bürgermeister Moldan einen namhaften Baumexperten damit beauftragt hat einen Baumkataster für alle im öffentlichen Raum wachsenden Bäume anzulegen, eine entsprechende Zustandserhebung vorzunehmen und daraus ableitende Empfehlungen abzugeben. Neue Expertisen – gleiche Schlussfolgerung Im ersten Schritt ist dieser Baumkataster nun einmal für den Beethovenpark vorgelegt worden. Zwei Bäume - von insgesamt 32 - müssen gefällt werden und bei einigen weiteren sind Maßnahmen wie Totholzentfernung sowie Kronereduktionen (Rückschnitt im Winter) empfohlen worden. Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass diese Maßnahmen in nahezu gleichlautender Form auch vom Bezirksförster empfohlen wurden. Weiters sei auch noch berichtet, dass einige Anrainer immer noch nicht glauben wollten was doch mehr oder minder offensichtlich war bzw. von nunmehr zwei Experten bestätigt wurde. Daher wurde - was alles Kosten verursacht – um ja ganz sicher zu sein, ein weiteres Gutachten für die beiden zu fällenden Bäume in Auftrag gegeben ob denn die Fällung nun tatsächlich die einzig zu verantwortende Option darstellt. Das Ergebnis wird wenig überraschen: "Die Sicherheit rund um diese beiden Bäum kann nur über deren Fällung gewährleistet werden", so auch die Empfehlung des nunmehr dritten Experten. Ich darf zum Ausgangspunkt zurückkommen. Die Verantwortung für die Sicherheit im öffentlichen Raum trägt ungeteilt der Bürgermeister. Basierend und gestützt auf objektive und sachliche Expertenmeinungen muss er letztendlich Entscheidungen treffen und Maßnahmen setzen. Nun gibt es immer noch eine kleine Gruppe von Mitbürgern, die aus privaten Interessen und mit subjektiven Argumenten diese Expertenmeinungen und die darauf basierenden Entscheidungen zu bekämpfen versuchen. Darüberhinaus wird diese Thematik dank der Sensibilität der Hinterbrühler Bevölkerung für Umweltfragen für wahltaktische Polemik genutzt. Dazu möge sich jeder seine eigene Meinung bilden und diese Vorgangsweise einer persönlichen Bewertung zuführen. Unterm Strich bleibt doch nur die Frage der Verantwortlichkeit und die berechtigte Erwartung der Hinterbrühler Bevölkerung, dass ihnen schlicht kein Baum auf den Kopf fällt.