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Hinterbrühl – ein Ort mit vielfältigen Attraktionen

Von GfGR Hansjörg Preiss

Schon lange vorbei sind jene guten, alten Zeiten, da die Hinterbrühl als beliebte ‚Sommerfrische‘ und Ziel für betuchte Erholungssuchende aus der nahen Großstadt galt. Nur noch wenige Einheimische können sich daran erinnern, dass die Hinterbrühl einst auch durch eine Lokalbahn mit Mödling und damit dem städtischen Zivilisationsraum verbunden war; die Ortsbezeichnung  ‚Bahnplatz‘   beim Beethovenpark‘  erinnert noch daran.  Auf  der modernen touristischen Landkarte ist der Ort untrennbar mit dem Bergwerk  Seegrotte, einer weltberühmten Sehenswürdigkeit, verbunden,  die in keinem Rundfahrtenprogramm durch den Wienerwald fehlen darf. Die tausenden Besucher der Seegrotte erfahren aber leider wenig über den Ort selbst, in welchem sich das aufgelassene Bergwerk befindet. Und doch gibt es so viele interessante Dinge, die diesen Ort auszeichnen – Naturdenkmäler, architektonische Highlights aus alter und neuer Zeit, Kraftplätze, Naturparke und weithin sichtbare ‚landmarks‘ (mir fällt leider kein deutsches Wort mit dieser Bedeutung ein) mit Legendencharakter.  Das Waldtal entlang des Mödlingbaches, welches in manchen Teilen heute noch durch eine wildromatische  Aura geprägt ist, wurde bereits in prähistorischen Zeiten besiedelt; leider sind die Arbeiten von Univ.Prof. Hans Manndorff als Ausgräber keltischer Siedlungen am Rande des Ortsgebietes längst in Vergessenheit geraten. Die ausgegrabenen Artefakte sind teilweise in den Ausstellungen des Museums in Mödling zu sehen. Das Ausgrabungstgelände selbst in Form terrassenförmig angelegter Gräber, ist längst von Gesträuch und Bäumen überwuchert und nur mehr alteingesessenen Hinterbrühlern bekannt. Noch immer zu wenig in das Bewusstsein von  Bewohnern und Besuchern gedrungen, ist die Tatsache, dass der Ort auch Teil des Biosphärenparkes Wienerwald ist und  einige Waldgebiete an den Hängen des Hausberges Anninger bzw des nördlich gelegenen Eichberges Kernzonen und damit die Urwälder von morgen sind. Ein verzweigtes Wegenetz lädt zu ausgedehnten Wanderungen durch die Waldgebiete rund um die Hinterbrühl inkl. seiner Katastralgemeinden Weissenbach und Sparbach (Naturpark der Liechtenstein’schen Forstverwaltung) ein. Das Hotel-Restaurant Höldrichsmühle mit seinem Charakter als Schubertgedenkstätte wie das SOS Kinderdorf bilden weitere ‚Highlights‘, die es wert sind, dem Ort einen Besuch abzustatten. So manche Region würde sich glücklich schätzen, über Attraktionen zu  verfügen, wie diese im Siedlungsgebiet der MG Hinterbrühl präsent sind;  leider aber sind die meisten davon kaum bekannt und werden schon gar nicht in ihrer Vielfältigkeit genutzt. Andererseits auch eine Chance für die Zukunft! Kreative Ideen sind gefragt, auf welche Weise das natürliche und kulturelle Gut des Ortes und seiner Wienerwaldumgebung zum Wohle der Gemeinde und seiner Bewohner entwickelt und verwertet werden kann.Unter dem Gesichtspunkt „Hinterbrühl ist zu schade, um allein als Schlafort zu dienen“, freue ich mich auf Anregungen und konstruktive Diskussionsbeiträge. 

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